JoB – Schulsozialarbeit: Jugendsozialarbeit oder Bildungsauftrag

JoB – Schulsozialarbeit: Jugendsozialarbeit oder Bildungsauftrag

In beiden Partnerregionen besteht Einigkeit, dass Schulsozialarbeit heute einen sehr wichtigen Beitrag zum Bildungsauftrag der Schulen leistet und sozial benachteiligte und individuell beeinträchtigte junge Menschen in ihrer schulischen Ausbildung unterstützt.

Die Comenius-Regio-Partnerschaft zwischen dem Bezirk Neukölln von Berlin (Schulamt) und Graz (Landesjugendreferat Steiermark) beschäftigte sich 2012-2013 mit dem Thema der Schulsozialarbeit vergleichend in beiden Regionen. Beide Partner haben in ihren Regionen ein Konsortium aus verschiedenen Partnern zusammengestellt, die verschiedene Rollen im Projekt einnahmen:

Hospitation 1. Tag
JoB 2
JoB Abschlusskonferenz April 2013
Afrikanische Weisheit

In Berlin kam es, ausgehend von Modellprojekten an Grundschulen, in den vergangenen 10 Jahren zu einer umfassenden Ausweitung der Schulsozialarbeit an allen Schultypen.

Die hohe Problemdichte der Schüler/innen, mit denen sich die Schulen konfrontiert sahen, öffnete die Schulen für die Kooperation mit kommunalen und freien Trägern der Jugendhilfe und für die Interventionsmöglichkeiten der Schulsozialarbeiter/innen. Neben individueller Beratung und Begleitung der Schüler/innen entwickelte Schulsozialarbeit Methoden für soziale Kompetenzförderung in Schülergruppen, vernetzte Konzepte für Gewaltprävention, Konzepte für die Vermeidung von Schuldistanz und den Übergang von Schule zu  Beruf, für Elternarbeit uvm.

In dieser Zeit hat sich eine ebenso enorme Vielfalt hinsichtlich Finanzierungsmodellen, Trägeranbindungen, personellen Ausstattungen, Netzwerkeinbindungen und Leistungsbeschreibungen entwickelt. Alleine im Bezirk Neukölln gibt es an 35 Schulstandorten mit Schulsozialarbeit acht verschieden strukturierte Angebote der schulbezogenen Sozialarbeit. Teilweise existieren an einer Schule mehrere Angebote. Diese Ausdifferenzierung ist zu einem Teil Ergebnis der Ideenvielfalt und Problemlösungskompetenz öffentlicher und freier Träger, zu einem großen Teil auch Folge der komplexen Verwaltungszuständigkeiten, da nicht weniger als drei Verwaltungseinheiten unterschiedlicher staatlicher Ebenen involviert sind. Dies birgt auch gleichermaßen Herausforderungen und Chancen in sich.

In Graz bzw. der Steiermark haben wir eine andere Situation. In der steirischen Landeshauptstadt wird Schulsozialarbeit zu Projektbeginn wieder seit 2 Jahren angeboten. Von der Stadt Graz wird Schulsozialarbeit an zwei Schulclustern angeboten mit insgesamt vier Schulstandorten und drei weiteren Schulen (Volksschulen), die mit betreut werden. Dazu kommt ein vom Land finanzierter Cluster Graz-Süd mit drei weitern Schulstandorten. Auf Landesebene gibt es zwei Verwaltungseinheiten (Landesschulrat und Landesjugendreferat), seitens Stadt ist das Stadtschulamt zuständig. An einem Modell zur „Schulsozialarbeit in Österreich“ wird gearbeitet.

Das Projekt verfolgte folgende Vorhaben:

  • Vergleich der Arbeitsansätze und Zielstellungen der Schulbezogenen Sozialarbeit in Berlin (Deutschland) und Graz (Österreich)
  • Vergleich der Verwaltungsstrukturen sowie Vernetzung/Kooperation der Akteure
  • Finanzierungsmodelle,  Qualitätsparameter und Qualitätsstandards in der Schulsozialarbeit
  • Erfahrungsaustausch über Angebote der Sozialarbeit und Strukturen des Zusammenwirkens von Lehrer/innen und Sozialarbeiter/innen am Lern- Erfahrungs- und Lebensraum Schule.
  • Erfahrungsaustausch zur Schulsozialarbeit als Mittel der sozialen Inklusion
  • Vertiefung guter Praxisbeispiele

Die Kooperation brachte folgende Ergebnisse hervor:

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